Über das Jahr, in dem die erste Kirche in Mehren erbaut wurde, schweigt sich die Geschichte aus. Es steht aber fest, daß sie mit zu den ersten Kirchen im unteren Kreis Altenkirchen gehört.
Urkundlich nachgewiesen ist, dass das Kirchspiel bereits 1298 aus dem Besitz der Grafen von Neuenahr an den Grafen Johann I. von Sayn überging. Die Sayner teilten sie der Kirche in Flammersfeld als Filialkirche zu, doch bereits 1316 wird sie als selbstständige Pfarrkirche erwähnt.
Ob vor der dreischiffigen Hallenkirche aus der Zeit um 1200 schon eine Holzkirche bestanden hat, ist ungeklärt.
1820 wurde wahrscheinlich das Chorhaus mit dem malerischen Fachwerkaufbau hochgezogen.
1744 hatte man bereits in einem zweiten Bauplan „die Erhöhung des Chorvierecks“ in Erwägung gezogen.
Da man sich aber für den ersten Plan entschied, unterblieb dies damals. Nun waren aber doch wohl die durch das Anbinden des Chorvierecks an den Außenwänden des Mittelschiffs entstandenen Mängel noch größer geworden, und man wußte sich keinen anderen Rat, als das Chorhaus auf die Höhe des Mittelschiffs hochzuziehen und das Dach mit dem des Hauptbaues zu verbinden. Man hat viel herumgerätselt, weshalb die Kirche den Fachwerkteil hat, aber es wird wohl nur eine Frage des billigen Bauens gewesen sein. Um Kosten zu sparen, wird man auf die einheimischen Baumeister (Zimmermeister) gekommen sein, und diese bauten eben Fachwerk.
Es folgen dann laufend Renovierungen an der Kirche und zwar durch das ganze 19. Jahrhundert hindurch. Aber auch zwei weitere Wege zur Kirche wurden angelegt, denn bis 1881 hatte die Kirche nur einen Zugang von der Straße. Im Jahre 1881 wurde die Treppe am Haus Marenbach und 1902 die hohe Treppe an der alten Schule gebaut.
Es folgen dann laufend Renovierungen an der Kirche und zwar durch das ganze 19. Jahrhundert hindurch. Aber auch zwei weitere Wege zur Kirche wurden angelegt, denn bis 1881 hatte die Kirche nur einen Zugang von der Straße. Im Jahre 1881 wurde die Treppe am Haus Marenbach und 1902 die hohe Treppe an der alten Schule gebaut.
Aber auch im 20. Jahrhundert gingen die Instandhaltungsarbeiten an der Kirche weiter. Als man 1905 mit Arbeiten am Verputz begann, mußte man feststellen, dass das ganze Gebäude erneuerungsbedürftig war. Man unterbrach die Verputzarbeiten und beauftragte den damaligen Leiter des kirchlichen Bauamts mit der Abfassung eines Gutachtens für die Renovierungsarbeiten an dem Gotteshaus.
nschließend an das Gutachten wurden Vorschläge für eine gründliche Erneuerung des ganzen Bauwerkes gemacht. Hierbei geht man noch mal auf das Fachwerk ein: „Gewiß eigenartig nach Form und Baustoff, hat er jedoch nichts mit den romanischen Teilen der Kirche gemein. Vom Stande der Denkmalpflege dürfte seine Erhaltung nicht in Erwägung zu ziehen sein, da er Kunstformen nicht aufweist. Es stände also nichts im Wege, ihn zu beseitigen und das Chordach in seiner alten Form wiederherzustellen.“
Heute denkt man anders darüber und ist gerade aus denkmalpflegerischen Gesichtspunkten froh, daß damals dem Gutachten nicht gefolgt wurde und der Aufbau heute noch erhalten ist.
Auch Im 20. Jahrhundert ziehen sich die Reparaturarbeiten durch die Jahrzehnte. 1969 begannen wieder einmal Renovierungsarbeiten in unserer Kirche. Bei der Gelegenheit sollte gleichzeitig eine Fußbodenheizung für die Kirche installiert werden. Bei den Ausschachtarbeiten stießen die Arbeiter im Mittelschiff in Richtung zum Chor hin in etwa 50 cm Tiefe auf weiche Tonerde. Bei vorsichtigem Nachgraben wurden 3 Schädel, weiter Knochenteile, Holzreste, Sarggriffe und Sargnägel gefunden.
Von dieser Stelle, etwa 1,25 m zum Chor hin entfernt, lag die abgebildete Grabplatte im Boden. Auch Sie mußte wegen der Heizungskanäle entfernt werden. Vorsichtig geworden durch die gemachten Funde, konnte man in
1,20 m Tiefe unter dieser Platte ein Grab finden, das ein vollständiges Skelett enthielt. Darüber berichtete der damalige Pfarrer Pfeifer: „… Der Zusammenhang zwischen Grabplatte und dem gefundenen Skelett ist vorläufig noch ungeklärt. Der Beerdigte muß einer Körperlänge von mehr als 1,90 m gehabt haben. Er liegt genau in West-Ost-Richtung, den Kopf im Westen, so daß die Augen zum Altarraum hingeblickt haben.
Das Skelett wurde am 19. Januar 1969 völlig ausgebettet. Es zeigt sich hierbei, daß es auf leicht nach Osten abfallendem Felsgestein (Manganeisen) gebettet lag. Danach legten wir die Skelett -Teile so zurück wie wir sie gefunden hatten und beerdigten auch die Eingangs erwähnten anderen Schädel…“
Bei den Erdarbeiten gefundene Gegenstände, die wichtig für eine Datierung des Grabes erschienen wurden zurückbehalten und dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Mainz vorgelegt.
m Verlauf der Renovierung wurden im Inneren der Kirche größere Veränderungen vorgenommen. Die Bänke im Mittelschiff wurden durch Stuhlreihen ersetzt und die erst 1953 ausgeführten Malereien wieder entfernt. Es handelt sich dabei um den auf dem Regenbogen thronenden Christus über dem Triumphbogen sowie je eine Zweiergruppe der vier Evangelisten zu beiden Seiten des Chorbogens. Infolge der Verkleinerung der Orgelempore wurden auch die auf die Wand der Empore gemalten musizierenden Engel wieder entfernt.
Geblieben sind die 1953 eingesetzten Fenster im Chor in satten Farben sowie die übrigen Fenster in roten, blauen und gelben, mehr pastellfarbigen Tönungen. Die Decke des Mittelschiffes ist bunt gestaltet und soll damit an die alte romanische Bauzeit erinnern. Zu sagen ist noch ein einziges zum Turm. Bis heute ist sein unteres Geschoß seit der Erbauung unverändert geblieben.
Die Glocken
Die Kirche zu Mehren besitzt die wohl zweitälteste Glocke im Kreis Altenkirchen. Diese Glocke rechnet man dem Anfang des 14. Jahr-hunderts zu und sie trägt die Inschrift: „O REX GLORIE VENI CUM PACE, YCH HEISSEN MARIA“ (O König der Herrlichkeit, komm in Frieden, ich heiße Maria). Ein Hinweis auf den Glockengießer fehlt.
Die zweite Glocke aus dem Jahr 1576 hat die Inschrift:
„SANCTUS JACOBUS HEISSEN ICH, TZO DEM DEINST GOTTES ROFFEN ICH, DU SUNDER BEKER DICH, SO GIFT DIR GOTT SEIN EWICH RICH. HINRICH VAN CÖLLEN GUSS MICH ANNO DOMINI 1576. – HERMAN GRAFF ZO SEIN, HENRICH BRENDER RENTMEIST[ER]. CUNRAD STROE LANDSCHULTES, JUST FISCHER PASTOR, LUEDWICH KORFF, HUPRICH NEVEHOFF, KREIMANN GRAUNWALT.“
Auf dem Glockenmantel sind zwei Reliefs von etwa 10 cm Höhe, das eine mit der Darstellung der Kreuztragung Christi, das andere mit dem Bilde der Geburt Christi.
Die dritte Glocke trägt die Inschrift:
„BLASET MIT DEN POSAUNEN, RUFFT AUFF MEINEM HEILIGEN BERG, DAN DER DAG DES HERREN KUMPT UND IST NAHE (JOEL) HINRICH VAN CÖLLEN GUSS MICH ANNO DOMINI 1576 MATTHEIS KLOCKNER“.
Auf dem Glockenmantel ist ein Relief von etwa 10 cm Höhe mit der Darstellung der biblischen Szene Joseph und Potiphar. In den Kriegswirren wurden die Glocken durch die damalige Regierung 1943 eingezogen; sie kamen aber alle 1947 zurück.