Backtag am Sonntag den 19. August 2018 in Mehren 12. Veranstaltung im Rahmen der Backes – Tage
Brot backen hat eine lange Tradition und erinnert an die gute alte Zeit mit duftendem, frischem Backwerk aus dem Steinofen.
Leider ist dieses Handwerk etwas ins Abseits geraten. Heute erinnern in vielen Dörfern oftmals nur noch die Wege- und Straßennamen an dieses Handwerk, das vor gar nicht allzu langer Zeit zu den regelmäßigen Gemeinschaftsveranstaltungen auf den Dörfern zählte, denn nicht jeder konnte einen solchen Ofen sein eigen nennen. Welches Talent es brauchte, welche Tricks es dabei gab, aber auch welch lohnende Genüsse entstanden, all dies konnte man im Rahmen unseres Backes – Tages noch einmal neu entdecken, an den dem wir an zwei Originalschauplätzen alte Steinöfen wieder belebt und angefeuert haben.
Bereits um 6.00 Uhr in der Früh kündigten aufsteigende Rauchsäulen im Niederdorf den bevorstehenden Backtag an. Eifrige Helfer waren an diesem Tag besonders früh aufgestanden, um die hier vorhandenen beiden alten Steinöfen auf die für`s Brotbacken erforderliche Temperatur zu bringen. Gegen 9.00 Uhr war es dann soweit, dass die eigens für diesen Tag, nach besonderer Rezeptur der Bäckerei Müller aus Wissen gefertigten Brotlaibe in die Öffen eingeschossen werden konnten. Kurze Zeit später duftete es bereits überall nach frischem Backwerk.
Zeitgleich erfolgte der Aufbau von Essens- und Getränkeständen, die an diesem Tag für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste sorgen sollten.
Im Anschluss an das Brotbacken wurde die Restwärme der Öfen genutzt, um leckere Flamm- und Blechkuchen zu backen. So hatten alle Gäste Gelegeneheit, sowohl herzhaftes wie auch süsses Backwerk zu genießen. Viele Gäste nutzen die Möglichkeit, um mit unseren Bäckern vor Ort zu fachsimpeln. Etliche waren eigens zum Anheizen erschienen, um sich das Prozedere anzuschauen und sich gleich nach den frischen Broten zu erkundigen.
Da die diesjährigen Backestage zur Erinnerung an Friedrich Wilhelm Raiffeisen in der VG Altenkirchen Altenkirchen initiiert wurden, durfte natürlich auch ein Infostand zum Leben und Wirken des Sozialreformers in unserer Region nicht fehlen. Begleitet wurde dieser Infostand durch Frau Corenelia Obenauer von der VG Verwaltung Altenkirchen, die allen Gästen den ganzen Tag über zum Thema Raiffeisen aber auch zu Veranstaltungen und anderm Wissenswerten rund um unsere Region Rede und Antwort stand. Für alle Kinder hatte Sie eigens ein riesiges XXL – Raiffeisenspiel im Gepäck, das Sie auf der Straße ausgebreitet hatte und hiermit viele anwesende Kinder zum Spielen animierte. Wer wollte hatte gleich die Gelegenheit das Spiel als Brettspiel für zu Hause zu erwerben.
Mit diesem kooperativen Brettspiel werden die Spieler in die Welt von F. W. Raiffeisen versetzt. Sie lernen die harten Lebensumstände in der damaligen Zeit kennen und erfahren, wie Bürgermeister Raiffeisen ab 1845 die Not der Menschen lindert und sich bei ihm die Genossenschaftsidee entwickelt, getreu seinem Motto: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“. Dieses Motto findet sich dann auch im Spielablauf immer wieder. So wird zum Beispiel niemand herausgeworfen, sondern gemeinsam darf man sogar zwei Schritte weiter gehen.
Verschiedene Arbeitsfelder vermitteln, welch‘ schwere Arbeit damals geleistet werden musste. Hier muss man dann auch schon mal auf andere Mitspieler warten, denn nur gemeinsam können die gestellten Aufgaben bewältigt werden. Wer das Spiel noch haben möchte, kann dies im Regionlalladen Unikum, Altenkirchen erwerben.
Ein herzliches Dankeschön den Eigentümer der Backese für die Erlaubnis diese nutzen zu dürfen, sowie allen die durch ihr vielfältiges Wirken zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Besonderer Dank gilt unseren „Bäckern“ Rudolf Seifen, Mario Müller, Armin Schnabel und Markus Müller, die die Backese im Vorfeld hergerichtet und das Backen über den ganzen Tag begeleitet haben.
Thomas Schnabel, Ortsbürgermeister